Das Elegans-Widderchen gibt es nur im Ländle

Seltener Schmetterling profitiert von Artenförderung.

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und ForstBW haben Lebensräume für einen ganz besonderen Schmetterling geschaffen: das Elegans-Widderchen. Das ist ein kleiner, schwarz-roter Falter, von dem eine Unterart weltweit nur auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg vorkommt.

Doch die Schmetterlinge sind stark gefährdet. Aus diesem Grund ist es dringend nötig, Lebensräume für sie zu schaffen, zum Beispiel im Schonwald Schlosshalde-Mannsteighalde auf der Südwestalb. An einem Hang, der besonders viel Sonne bietet, kommen die Bäume weg, das Kronendach wird stark aufgelichtet und auf dem Waldboden offene Stellen geschaffen. So soll die Bergkronwicke besser keimen, die Futterpflanze der Raupen des Elegans-Widderchens.

Mit der Einführung der naturnahen Waldwirtschaft sind die Wälder Baden-Württembergs über die vergangenen Jahrzehnte kleinflächig strukturreicher, aber auch dichter und dunkler geworden. Lichtliebende Arten wie verschiedene Schmetterlinge finden dadurch im Wald nur noch wenig Lebensraum und sind oft stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund fördern ForstBW und die FVA diese Arten gezielt. Die Maßnahmen werden in Kooperation zwischen ForstBW, dem Artenschutzprogramm Baden-Württemberg und der FVA geplant und von ForstBW umgesetzt.

Und die Maßnahmen haben gewirkt, so die FVA. Zur Flugzeit Anfang Juli 2022 haben die Fachleute 584 Elegans-Widderchen gezählt. 2015, vor Beginn der Maßnahmen, waren es lediglich 35 Exemplare. „Die Population ist nun mehr als 15 mal so groß und dadurch deutlich stabiler gegenüber negativen Umwelteinflüssen geworden“, sagt Nora Dalüge aus der Abteilung Waldnaturschutz der FVA. Das Beispiel des Elegans-Widderchens zeige, wie erfolgreich gezielte Artenförderungsmaßnahmen sein können und dass es sich lohne, für die Artenvielfalt im Wald aktiv zu werden.

ForstBW verpflichtet sich demnach, mit der „Gesamtkonzeption Waldnaturschutz“ den Staatswald in Baden-Württemberg in seinen verschiedenen Entwicklungsphasen zu erhalten. So will man vielfältige Lebensräume für verschiedene Arten bewahren und gleichzeitig ökologisch hochwertige und nachhaltige Rohstoffe produzieren.

 

Grundlage für diesen Text ist eine Pressemitteilung der FVA. Zum Original geht es hier.

Foto: Elegans-Widderchen (© FVA BW / Nora Dalüge)