Mit Schwärmen von Drohnen Waldbrände bekämpfen

Mit Schwärmen von Drohnen Waldbrände bekämpfen

17. April 2025 Aus Von waldreporter

Saisonstart Waldbrände: Autonome Drohnen als Hilfe beim Löschen – ein Forschungsprojekt der Hochschule München.

Münster, 17. April 2025. Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW meldet bereits jetzt eine steigende Waldbrandgefahr. Trockenheit, sonniges Wetter und Wind sind die Hauptursachen. Regional blicken Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW bereits mit Sorge auf die derzeitige Lage. Insgesamt liegt der Gefahrenindex für NRW aber noch bei Stufe 3 (mittlere Gefahr). Lokal kann jedoch bereits die Gefahrenstufe 4 erreicht werden. Regeln zur Vermeidung von Waldbränden sind unbedingt zu beachten. Seit 1. März gilt ohnehin ein generelles Rauchverbot in Wäldern.

Unterdessen hat die Hochschule München (HM) eine interessante Waffe im Kampf gegen Waldbrände vorgestellt. Forschende entwickeln im Rahmen des Projekts AIDER (Artificial Intelligence in Disaster Relief) mit Partnern aus der Industrie ein System zur autonomen Waldbrandbekämpfung. Das Team besteht aus den Professoren Alexander Knoll und Daniel Ossmann, sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern Marcus Kreuzer und Tobias Augustin. Es hat vor, ultraleichte Hubschrauber für den autonomen Einsatz im Schwarm umzurüsten, um Waldbrände effektiver zu bekämpfen.

Mehr Sicherheit für die Löschkräfte

Trotz technologischer Fortschritte bekämpfen die Feuerwehren Vegetationsbrände weitgehend mit hergebrachten Methoden. Besonders riskant ist der Einsatz von bemannten Löschflugzeugen und Hubschraubern, die nicht nur hohen Gefahren ausgesetzt sind, sondern auch ausschließlich bei Tageslicht operieren können.

Erste Prototypen 2026

Hier setzt das Projekt AIDER an: Ein Schwarm von unbemannten, umgebauten Ultraleicht-Hubschraubern soll autonom Waldbrände bekämpfen. Die Maschinen können jeweils einen speziellen Wassertank mit einer Kapazität von bis zu 200 Litern tragen und das Wasser gezielt über Brandherden abwerfen. Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) und Sensoren analysieren die Drohnen die Brandentwicklung, passen ihre Löschstrategie in Echtzeit an und handeln koordiniert innerhalb des Drohnenschwarms, so das Team der HM. Das Gesamtsystem umfasst zwölf Drohnen, bestehend aus vier Schwärmen à drei Hubschraubern, die ein mobiler Einsatzleitstand koordiniert

Die Forschenden wollen 2026 einen ersten Prototypen vorstellen und mit einem virtuellen Leitstand den Schwarm-Einsatz simulieren. Mit der finanziellen Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und der Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus Industrie und Forschung soll das Projekt AIDER einen Meilenstein in der modernen Waldbrandbekämpfung setzen.

 

Für diesen Beitrag hat Waldfreund.in je eine Pressemitteilung von Wald und Holz NRW und der Hochschule München (über den idw – Informationsdienst Wissenschaft, Autor: Ralf Kastner, Hochschulkommunikation) verwendet. Die Links führen zu den Originalen.

Mehr über Wald und Holz NRW bei Waldfreund.in.

Foto: Der Ultraleicht-Hubschrauber CoAX 600 von EDM Aerotec wird nach dem Umbau zum autonomen Betrieb keine Personen, dafür aber einen speziell entwickelten Wassertank transportieren. (© Marcel Mende / idw)