Blütenpracht verspricht Zukunft

Blütenpracht verspricht Zukunft

7. August 2025 Aus Von waldreporter

Die Blütenpracht der Bäume ist nicht nur was für’s Auge – Forstleute hoffen auf vielfältige Samen für den Wald der Zukunft – ein Bericht aus NRW

Münster, 7. August 2025 – Wenn Bäume blühen und dann Samen tragen ist das die Voraussetzung für die nächste Generation. Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen hält die diesjährige Blüte der Waldbäume für insgesamt vielversprechend. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Baumarten und Regionen im Land.

Für den Aufbau zukunftsfähiger, stabiler Mischwälder sind große Mengen gesunder Baumsamen entscheidend. Sie sind die Basis für die Anzucht neuer Bäume in den Baumschulen und für eine natürliche Verjüngung im Wald. Die Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW beobachten deshalb vom Frühjahr an, wie sich die Blüte der unterschiedlichen Baumarten im Wald zeigt.

Wie fast immer üppig blühend: die Ahörne

Saatgutexperte Dr. Marius Zimmermann aus dem Zentrum für Wald und Holzwirtschaft, der Einrichtung für Forschung und Wissenstransfer von Wald und Holz NRW ist optimistisch: „Die diesjährigen Beobachtungen lassen insgesamt auf ein gutes Samenjahr für verschiedene Baumarten hoffen.“

Besonders üppig blühten in diesem Jahr Spitz- und Bergahorn. Auch die Vogelkirsche blühte auffallend stark, insbesondere im Hochstift und im Münsterland. Unter den Eichenarten sticht vor allem die Stieleiche mit einer kräftigen Blüte hervor. Trauben- und Roteiche hingegen zeigten landesweit eher eine verhaltene Blühintensität. Regional gab es jedoch Ausnahmen: Aus dem Hochstift und vom Niederrhein melden Beobachter eine gute Blüte der Traubeneiche.

Die Rotbuche präsentierte sich in diesem Jahr uneinheitlich. Die Blütenpracht, die auf eine ertragreiche Saatguternte hoffen läßt, blieb vielerorts aus. Deutlich positiver fällt die Bewertung bei den Linden aus: Sommer- und Winterlinde zeigen eine vielversprechende Blüte – und das sowohl im Tiefland als auch in den Mittelgebirgsregionen.

Erfreulich ist, dass unter den Nadelbäumen die Weißtanne in mehreren Regionen des Landes eine deutliche Blüte zeigte und die Kiefern in großen Teilen Nordrhein-Westfalens auffallend stark blühten. Eine gute Blüte der Fichte wurde im Oberen Sauerland beobachtet. Weniger ausgeprägt war hingegen die Blüte bei den Baumarten Große Küstentanne, Douglasie und Europäische Lärche.

Von der Baumblüte zum hochwertigen Saatgut

„Gerade in Zeiten des Klimawandels und einer steigenden Nachfrage nach forstlichem Vermehrungsgut ist die Versorgung mit hochwertigem Saatgut von zentraler Bedeutung für den Aufbau zukunftsfähiger, stabiler Mischwälder in Nordrhein-Westfalen“, so Thomas Wälter Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft.

Dr. Marius Zimmermann fasst die gesammelten Informationen über die diesjährige Blüte der Baumarten aus den Regionen Nordrhein-Westfalens zur sogenannten Blühmeldung zusammen: „Die Blühmeldung ist ein erster wichtiger Indikator dafür, welche Baumarten für eine spätere Saatguternte infrage kommen. Ob tatsächlich geerntet werden kann, hängt entscheidend von der weiteren Fruchtentwicklung ab“.

 

Der Text ist eine leicht redigierte Pressemitteilung von Wald und Holz NRW (zum Original mit weiteren Fotos).
NRW bei Wf.

Foto: Stieleichenblüte, festgehalten von Stefan Befeld /© Wald und Holz NRW