Darum fallen Bäume im Winter
Der Winter ist die Zeit der Holzernte: Wald und Holz NRW erklärt, warum die Bäume jetzt fallen.
Münster, 13. Januar 2025. Im Winter rücken Forstleute von Wald und Holz NRW mit der Motorsäge aus, um die Holzernte der Laubbäume voranzutreiben. Sie müssen vor allem jene Bäume fällen lassen, aus denen hochwertige und langlebige Holzprodukte entstehen sollen. Für Möbel, Balken oder Fußböden aus dem klimafreundlichen Rohstoff Holz eignen sich vor allem dicke und lange Eichen, Buchen oder Eschen.
Die kalte Jahreszeit eignet sich besonders gut für diese Arbeiten. Denn die heimischen Laubbäume befinden sich in der sogenannten „Saftruhe“. Sie haben ihre Blätter abgeworfen und damit das Wachstum bis zum erneuten Blattaustrieb im nächsten Frühjahr eingestellt. So können Forstwirte die Bäume schonender fällen, was sich positiv auf die Qualität des Holzes und damit auch auf den Verkaufspreis auswirkt.
Der Stamm des Baumes ist deutlich weniger unter Spannung als während der Vegetationsperiode. Hinzu kommt: Eine Forstwirtin oder ein Forstwirt kann in der kalten Jahreszeit viel besser erkennen ob und an welcher Stelle in der Baumkrone Totholz vorhanden ist. Das senkt die Risiken bei den insgesamt eher gefährlichen Arbeiten.
Gesperrte Wege nie gehen
„Die Unfallprävention hat bei der motormanuellen Holzernte oberste Priorität“, sagt Thilo Wagner, Leiter des Forstlichen Bildungszentrums (FBZ) bei Wald und Holz NRW. Dementsprechend lernen Forstwirte bereits in ihrer Ausbildung, wann und warum die Holzernte im Jahresverlauf am besten passt. Das FBZ ist Teil des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft, der Forschungs- und Ausbildungseinrichtung von Wald und Holz NRW.
Schutz des Waldbodens
Bei der Unfallprävention während der Fällarbeiten im Wald geht es auch darum dafür Sorge zu tragen, dass keine Unbeteiligten zu Schaden kommen. Deshalb kann es einem in dieser Jahreszeit häufiger passieren, dass der Lieblingswaldweg kurzfristig gesperrt ist. Wer im Wald spazieren geht, Fahrrad fährt oder einfach den Wald genießt und dabei auf einen Weg oder Bereich trifft, der mit Flatterband, einem Banner oder Schild abgesperrt ist, sollte das unbedingt beachten. Es ist ratsam umzukehren oder die Sperrung weitläufig zu umgehen. In der Regel gilt diese Sperrung nur für wenige Tage bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Danach ist dann der Weg wieder frei.
Der Waldboden trägt erheblich zum Klima- und zum Hochwasserschutz bei. Er filtert das Trinkwasser und bildet die Grundlage für ein vitales Waldökosystem. Auch wenn Waldarbeiter Bäume von Hand mit einer Motorsäge fällen, brauchen sie dann große Maschinen, um die schweren Stämme aus dem Wald heraus bis zum Weg zu transportieren. Nur in seltenen Fällen kommen Rückepferde zum Einsatz. Um den Waldboden dennoch zu schützen, fahren Holzerntemaschinen ausschließlich auf einem festgelegten Netz aus sogenannten Rückegassen. Der restliche Waldboden wird so geschont.
Idealerweise transportieren die Maschinen die Holzstämme aus dem Wald, wenn der Boden gefroren ist. Das schützt den befahrenen Boden so gut wie möglich vor ungewollten Schäden. Allerdings gibt es immer weniger Tage mit Bodenfrost. Deshalb bleibt wenig Zeit, um das gefällte Holz aus dem Wald zu transportieren.
Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung von Wald und Holz NRW.
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Foto: © Nicole Fiegler / Wald und Holz NRW