Aufforsten macht aus einem Euro zwölf

Aufforsten macht aus einem Euro zwölf

15. September 2025 Aus Von waldreporter

Studie errechnet hohe gesellschaftliche Rendite durch Aufforsten: Aus einem Euro werden zwölf.

Berlin, 15. September 2025. Eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt jetzt: Jeder in Wiederaufforstung gesteckte Euro bringt der Gesellschaft einen Wert von zwölf Euro. Auftraggeber der Studie „Der Wert der Wiederaufforstung“ ist der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Damit betrage die Gemeinwohlrendite jedes Euro elf Euro, dies entspreche einem Zuwachs von 1100 Prozent, so die Studie. Ein Hektar wiederaufgeforsteter Mischwald – also eine Fläche von 100 mal 100 Metern – liefert einen gesellschaftlichen Nutzen im Wert von rund 200.000 Euro, allein durch CO2-Speicherung, Luftfilterung, Nährstoffrückhalt sowie Landschaftsaufwertung.

Natürliche Lebensgrundlagen sichern

Die Wiederaufforstung ist eine drängende gesellschaftliche Herausforderung. Aktuell sind laut Waldzustandsbericht bereits 525.000 Hektar des deutschen Waldes geschädigt. Waldeigentümer müssten massiv aufforsten. „Mit der Wiederaufforstung unserer Wälder unterstützen wir langfristig die natürlichen Lebensgrundlagen unserer Regionen“, sagt Marija Kolak, Präsidentin des BVR. „Deshalb ist es ein ureigenes Interesse der Volksbanken und Raiffeisenbanken, sich für den Erhalt dieser gesellschaftlichen Werte einzusetzen.“

Für 560 Hektar – so groß fiel die wiederaufgeforstete Fläche im Rahmen der Klima-Initiative der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Juli 2024 zu Beginn der Studie aus – summiert sich der gesellschaftliche Wert der Wiederaufforstung auf über 100 Millionen Euro.

Tatsächlich noch höhere Erträge

Die IÖW-Studie hat diese Leistungen mit anerkannten Methoden der Umweltökonomie bewertet, unter anderem mit dem Schadenskostenansatz des Umweltbundesamtes. „Die Ergebnisse unterstreichen die ökonomische und gesellschaftliche Relevanz von Wiederaufforstungen und zeigen, dass sich Investitionen aus gesellschaftlicher Perspektive um ein Vielfaches auszahlen“, bestätigt Studienleiter Dr. Jesko Hirschfeld vom IÖW.

Die tatsächlichen Erträge dürften noch deutlich höher sein, so die Autoren der Studie. Denn viele weitere Ökosystemleistungen wie Biodiversität, Temperaturregulierung oder Wasserspeicherung wären noch zusätzlich zu berücksichtigen. Das Institut hat die Kosten der Wiederaufforstung mit 17.000 Euro pro Hektar eher konservativ veranschlagt und die Obergrenze der standortabhängigen Kostenspanne verwendet.

Bisher eine Million Setzlinge

Der BVR hat die Studie im Rahmen der 2022 begonnenen bundesweiten Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Auftrag gegeben. Ihr Ziel ist die Aufforstung deutscher Wälder. Bisher wurden mehr als eine Million Setzlinge unter ihrem Dach finanziert und in großen Teilen mit Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in die Erde gebracht. Mit der Klima-Initiative wollen die Volksbanken Raiffeisenbanken ihr vielseitiges Umweltengagement in Deutschland bündeln und erweitern.

Zusätzlich zum eigenen Engagement im Klimaschutz ermöglichen die Banken durch ein Spendenportal nun auch allen Bürgerinnen und Bürgern, einen Beitrag zum Schutz und Erhalt des deutschen Waldes zu leisten. Sie können bereits für 7,50 Euro Setzlinge finanzieren. Die SDW unterstützt beim Ausbringen in einem von zwölf Waldgebieten.

 

Der Text ist eine Pressemitteilung des BVR. Hier das Original.
Der BVR bei Waldfreund.in.

Alle Informationen zur Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ sind auf einer eigenen Webseite zu finden.

Grafik: BVR