Die Ergebnisse des Mäuse-Monitoring 2022

Die Ergebnisse des Mäuse-Monitoring 2022

5. Februar 2023 Aus Von waldreporter

In Bayern zählen sie tatsächlich diese Nagetiere – zu viele gefährden den jungen Wald.


Interessantes aus der Fortstwirtschaft: Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) hat erhoben, wie viele Mäuse es in den Wäldern gibt. Sind es zuviele, können sie in Pflanzungen große Schädsen anrichten. Waldbesitzende müssen dann reagieren.

Zusammengefasst sind die Zahlen bei der Rötelmaus rückläufig, bei den Erd- und Feldmäusen gibt es dagegen eine Zunahme, zumindest lokal. Ganz allgemein bewegen sich die Mäusedichten trotz allgemeiner Abnahme weiterhin auf einem hohen Niveau.

Ab einem bereinigten Wühlmaus-Indexwert von 10 (Besatz an Kurzschwanzmäusen der 100 Fallennächte abzgl. Fehlfunktionen und Beifängen) ist auf der Prognosefläche mit einem Schaden durch die Kurzschwanzmäuse zu rechnen. Der errechnete mittlere bereinigte Wühlmausindex 2022 je 100 Fallennächten für Bayern liegt bei 12,0 (14 von 30 Indexwerten > 10). Dies bedeutet, dass in den Wintermonaten lokal starke Schäden auftreten können. Dies betrifft vor allem vergraste Laubholzkulturen aus Wiederaufforstungen. Jedoch können auch Nadelholzkulturen, insbesondere mit Tanne betroffen sein.

Der Rötelmausindex sank nach einer hohen Populationsdichte 2021 von 10,4 auf 6,7 (8 von 30 Indexwerten > 10). Die Rötelmäuse profitierten 2021 noch von der starken Fruktifizierung der Buche im Jahr 2020. Die Populationen gingen in diesem Jahr 2022 in vielen Bereichen jedoch wieder deutlich zurück.

Dagegen stieg der Erd-/Feldmausindex leicht von 6,1 auf 7,1 (5 von 30 Indexwerten > 10). Die regionale Zunahme der Erd- bzw. Feldmauspopulationen lässt sich mit der Etablierung der Mäuse mit zunehmender Vergrasung auf den Erst- und Wiederaufforstungen erklären.

Vor der Bekämpfung empfiehlt die LWF den Waldbesitzenden insbesondere in Bereichen mit hohen Indexwerten (>10) wiederholte Sichtkontrollen der gefährdeten Kulturen nach dem vollständigen Abwelken der Begleitvegetation. Aber auch in Bereichen mit niedrigen Indexwerten seien Kontrollen zu empfehlen.

 

 

Der Text erschien im Bereich Waldschutz der LWF. Hier leicht gekürzt, in voller Länge mit Grafiken auf der Webseite der LWF.

Foto: Rötelmaus / © Photopippo – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19134432