Es geht ihm nur ein bisschen besser

Es geht ihm nur ein bisschen besser

28. März 2022 Aus Von waldreporter

Waldzustandserhebung 2021 – das Bundeslandwirtschaftsministerium legt Schadzahlen vor – Özdemir: „artenreiche Mischwälder“.


Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Ergebnisse der aktuellen Waldzustandserhebung vorgestellt: Obwohl Deutschland im Jahr 2021 von Dürre und starken Stürmen verschont blieb und die Witterung für den Wald eher günstig war, geht es dem Wald nach wie vor nicht gut und er erholt sich nur langsam.

Der Anteil der „Kronenverlichtung“, das heißt, der Verlust von Blättern oder Nadeln vor der Zeit, ein Zeichen für die Schädigung und die Vitalität der Bäume, ist weiterhin bei allen Baumarten hoch. Der Buche geht es zwar ein wenig besser, insgesamt ist der Zustand von Buchen, Eichen und Fichten jedoch weiterhin nicht so gut. Insbesondere die Fichtenwälder leiden stark unter der Dürre der Vorjahre, nicht nur auf schlecht wasserversorgten Standorten.

„Der Wald vergisst nicht so einfach und schon gar nicht schnell“, sagt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. Die Schäden durch Dürre und Borkenkäfer würden noch lange spürbar und sichtbar sein. An den Waldschäden werde uns vor Augen geführt, was die Klimakrise bedeutet. Das Hauptaugenmerk seiner Waldpolitik liege auf dem standortgerechten Umbau zu artenreichen und klimaresilienten Mischwäldern mit überwiegend heimischen Baumarten.

Seit der Dürre der Jahre 2018 bis 2020 und der dadurch ausgelösten Borkenkäfervermehrung werden die in den Wäldern eingeschlagenen Holzmengen erfasst, um die Dynamik des Schadgeschehens besser verstehen zu können. Die Forstexpertinnen und -experten der Länder erfassen quartalsweise diese Schadholzmengen und geben eine qualifizierte Schätzung für das Folgejahr ab. Weiter werden die zur Wiederaufforstung anstehenden Waldflächen abgeschätzt.

Demnach ist die Menge des Schadholzes 2021 im Vergleich zu 2020 von 66,2 auf 40,6 Millionen Kubikmeter zurückgegangen. Die wiederzubewaldende Fläche lag 2020 bei 75.600 Hektar, voriges Jahr kamen weitere 99.400 Hektar dazu.

In diesem Jahr werden voraussichtlich 21 Millionen Kubikmeter Schadholz anfallen, davon 2,1 Millionen Kubikmeter Laubhölzer. Die wiederzubewaldende Fläche geben die Bundesländer mit 55.000 Hektar an. Wenn sich das Wetter in diesem Jahr wie in 2021 weiter günstig für die Wälder entwickelt, dann könnten die Schadholzmengen im Jahr 2022 gegenüber den Jahren 2019/2020 um mehr als zwei Drittel zurückgehen.

Zur Pressemitteilung des Kompetenz- und Informationszentrums Wald und Holz geht es hier.

Foto: Marco Barnebeck (Telemarco) / pixelio.de (Sturmschäden im Fichtenforst nahe Zwickau)