FSC: Wenige Öko-Labels in Baumärkten

FSC: Wenige Öko-Labels in Baumärkten

18. August 2025 Aus Von waldreporter

FSC Deutschland findet in Baumärkten wenige (der eigenen) Öko-Labels und fordert mehr nachhaltige Alternativen insbesondere bei Konstruktions- und Bauholz.

Freiburg, 18. August 2025 – Öko-Labels für Holz sind in Baumärkten noch nicht weit genug verbreitet. Zu diesem Schluss kommt FSC Deutschland. Bei einer aktuellen Marktstichprobe fand die Zertifizierungsorganisation nur wenige ihrer eigenen Labels für verantwortungsvolle Waldwirtschaft. In Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise sowie fortschreitender Entwaldung sei das ein fatales Signal.

FSC Deutschland hat nach eigenen Angaben das Angebot in fünf deutschen Baumarktketten unter die Lupe genommen: Bauhaus, Hornbach, Obi, Toom und Globus. Das Ergebnis falle „gemischt“ aus, so die Organisation: FSC-zertifizierte Terrassendielen, Grillkohle, Anzündmaterial und Gartenmöbel seien in vielen Märkten oder zumindest online verfügbar. Auch Hochbeete, Rankhilfen und Sichtschutzelemente würden teilweise mit dem Zertifikat angeboten.

Doch bei klassischem Konstruktions- und Bauholz sowie bei OSB-Platten fehle es fast vollständig an zertifizierten Angeboten aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft. Kein einziger der getesteten Märkte bot FSC-zertifiziertes Schnittholz, Konstruktionsholz oder Latten an – hier habe sich der Bestand im Vergleich zur vorigen Erhebung im Jahr 2018 nicht verbessert.

„Händler müssen ihrer Verantwortung nachkommen“

„Dieses Ergebnis unserer Stichprobe zeigt eine besorgniserregende Lücke. Denn gerade beim Bauen werden große Mengen Holz verarbeitet und CO2 langfristig gebunden – hier ist die Wahl von verantwortungsvoll produziertem Material entscheidend für den Schutz von Klima, der Bewahrung von Biodiversität und anspruchsvollen sozialen Standards. Daher sollte sich die Verantwortung für nachhaltige Waldwirtschaft im gesamten Holz-Sortiment widerspiegeln. Die Händler müssen hier ihrer Verantwortung nachkommen, Kundinnen und Kunden ein nachhaltiges Sortiment anzubieten und sie nicht mit irreführenden Labeln ohne relevante Umweltwirkung abspeisen“, so FSC Deutschland Geschäftsführer Alfred Schumm.

Positiv falle die Stichprobe für Grillkohle und Anzünder aus: In vier von fünf Märkten sei FSC-zertifizierte Grillkohle erhältlich. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest (Test 04/2024) bestätigte zudem, dass die angegebenen Holzarten mit den FSC-zertifizierten Lieferketten übereinstimmen. Die unabhängige Prüfung zeigt: Wer FSC kauft, erhalte Produkte aus legal und ökologisch bewirtschafteten Wäldern.

 

Der Text ist eine redigierte Pressemitteilung von FSC Deutschland. Zum Original.
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