Zukunfts-Eschen aus Großbottwar

Zukunfts-Eschen aus Großbottwar

24. April 2025 Aus Von waldreporter

Eschen sterben großflächig ab – die FVA-BW gewinnt jetzt Saatgut für zukunfts-fähige Exemplare.

Freiburg, 24. April 2025. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA-BW) hat mehrere Jahre im ganzen Land nach vitalen Eschen gesucht. Eschen, die besonders widerstandsfähig gegenüber dem Eschentriebsterben zu sein scheinen. Jetzt baut sie Samenplantagen für die Baumart auf. Eine davon auf einer Fläche in Großbottwar.

„Eschen haben in unseren Wäldern mit dem Eschentriebsterben zu kämpfen“, sagt Felix Rentschler, Wissenschaftler in der FVA-Abteilung Waldnaturschutz. Die Ursache sei ein kleiner Pilz, der eine große Wirkung hat. Ihm könnten ganze Bestände zum Opfer fallen. Daher habe die FVA in den vergangenen Jahren landesweit Eschen selektiert, die sich als widerstandsfähig gegenüber dem Eschentriebsterben gezeigt haben. Manche Bäume scheinen genetisch das richtige Rüstzeug mitbekommen zu haben. „Wir wollen Samenplantagen aus potenziell widerstandsfähigen Bäumen aufbauen. Sie können künftig Saatgut mit einer erhöhten Toleranz gegenüber dem Eschentriebsterben produzieren“, so Rentschler.

Eschen statt Fichten

Die FVA hat den Standort Großbottwar (Kreis Ludwigsburg) ausgewählt, weil sie dort bereits eine Lärchen- und Fichtenplantage zur Saatgutproduktion unterhält. Die in den frühen 1960er Jahren angelegte Fichtensamenplantage haben Borkenkäfer in den vergangenen Jahren bereits stark geschädigt und es kam zu flächigen Ausfällen. Auch bedingt durch den Klimawandel hat der Bedarf an Fichtensaatgut stark abgenommen.

Standort und Größe der Fichtenfläche sind aber sehr gut für die Esche und die künftige Saatgutproduktion geeignet. „Ideal ist außerdem, dass es keine direkt angrenzenden Eschenbestände gibt. Dadurch schließen wir eine Fremdbestäubung der genetisch wertvollen Samenplantage nahezu aus“, sagt Rentschler.

Im Zuge des Waldumbaus von Nadelwaldmonokulturen zu klimastabileren Laubmischwäldern werden Maßnahmen in die forstliche Praxis umgesetzt, die die Saatgutversorgung für künftige Generationen sicherstellen sollen. Das Verbundprojekt „FraxForFuture – Erhalt der Esche als Wirtschaftsbaumart“ lief deutschlandweit und wurde von der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert.

Das Projekt „FraxForFuture“.

 

Der Text ist eine leicht bearbeitete Pressemitteilung der FVA-BW. Zur entsprechenden FVA-Webseite geht es hier.

Mehr dazu bei Waldfreund.in.

Foto: Nahaufnahme von grünem Saatgut der Esche, das an einem grün belaubten Zweig hängt.
(© Felix Rentschler / FVA BW)