Die Funktion des Waldes als CO2-Speicher
Zum Tag des Waldes am 21. März: 52,5 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2021 netto vom Wald absorbiert.
Wiesbaden, 19. März 2024 – Der Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsraum für Menschen – und er bindet Kohlenstoff. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März mitteilt, haben die deutschen Wälder mit ihrem gesamten Ökosystem im Jahr 2021 rund 14,3 Millionen Tonnen Kohlenstoff neu aufgenommen. Das entspricht rund 52,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2).
Die privaten Haushalte und die Wirtschaft, darunter die Industrie, Dienstleistungen oder die Landwirtschaft, sorgten demgegenüber für einen Ausstoß von rund 829,0 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Damit absorbierte das Waldökosystem im Jahr 2021 rechnerisch sechs Prozent der jährlichen CO2-Emissionen in Deutschland.
2021 nahm das Waldökosystem gut ein Viertel mehr CO2 auf als noch im Vorjahr, mit 41,7 Millionen Tonnen CO2. Ein Grund der höheren Aufnahme könnte die Aufforstung von Wäldern nach den in den Vorjahren entstandenen Waldschäden durch Trockenheit und Insektenbefall sein. So fand ein Teil der zusätzlichen Speicherung mit rund 3,0 Millionen Tonnen Kohlenstoff im sogenannten stehenden Holz sowie rund 1,1 Millionen Tonnen in der sonstigen Holzbiomasse wie in Sträuchern oder Büschen statt.
Das Meiste im Waldboden
Den Großteil macht allerdings weiterhin die Kohlenstoffspeicherung im Waldboden mit rund 9,5 Millionen Tonnen aus. Bei dieser Betrachtung wird der Kohlenstoff nicht mit eingerechnet, der trotzdem langfristig im aus dem Wald entnommenen Holz gespeichert bleibt – zum Beispiel als Bauholz.
Das Waldökosystem ist ein bedeutendes Reservoir an Kohlenstoff, der über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte gebunden wird. Deutschlandweit speichert der Wald insgesamt rund 3,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff – das entspricht umgerechnet 11,6 Milliarden Tonnen CO2. Dabei ist der Waldboden der größte Kohlenstoffspeicher: Knapp die Hälfte (47 %) des gesamten Kohlenstoffs in deutschen Wäldern bindet der Waldboden mit seiner Streu- und Humusauflage, gefolgt vom stehenden Holz (29 %), der sonstigen Holzbiomasse (16 %) und der sonstigen Biomasse (8 %).
Die Bedeutung des Waldes spiegelt sich auch in der Fläche wider. Deutschland hatte im Jahr 2021 rund 10,7 Millionen Hektar Wald – das entsprach rund 30 Prozent der Gesamtfläche.
Waldgesamtrechnung
Die Angaben zur Kohlenstoffspeicherung des Waldes stammen aus der Waldgesamtrechnung, die das Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie als Teil der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) seit 2006 im Auftrag des Statistischen Bundesamtes erstellt.
Die Angaben zum CO2-Ausstoß beruhen auf Berechnungen der UGR nach dem Inländerkonzept. Zu den Inländern zählen neben Privatpersonen, die in Deutschland gemeldet sind, auch die Produktionsbereiche mit Sitz in Deutschland sowie weitere wirtschaftliche Akteure wie etwa staatliche Einrichtungen.
Die Angaben zur Waldfläche beruhen auf Angaben der Flächenstatistik und damit auf Katasterdaten. Hier wird die grundsätzliche Flächennutzung als „Wald“ nachgewiesen – aktuelle Entwicklungen, wie Dürreschäden in den Wäldern, sind nicht dabei.
Der Text ist ein Pressetext des Statistischen Bundesamtes.
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Mehr Informationen zum Tag des Waldes unter anderem bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), bei PEFC und beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Foto: Bergwald in Bayern / © Valeriia Miller von Pexels